Willenserklärung und Bestattungsverfügung
Ihre Wünsche schriftlich festlegenWas ist eine Willenserklärung / Bestattungsverfügung?
Eine Bestattungsverfügung (auch Willenserklärung oder Bestattungswunsch genannt) ist ein schriftliches Dokument, in dem Sie zu Lebzeiten festlegen, wie Sie nach Ihrem Tod bestattet werden möchten.
Der Sinn: Sie treffen Ihre Entscheidungen in Ruhe, nicht in der Trauer Ihrer Angehörigen. Sie bestimmen selbst, wie Ihre letzte Ehre aussehen soll.
Die Voraussetzung: Damit Ihre Wünsche umgesetzt werden, müssen sie schriftlich, datiert und persönlich unterschrieben sein.
Warum eine Bestattungsverfügung so wichtig ist
Die Probleme ohne schriftliche Dokumentation
Wenn es keine schriftliche Willenserklärung gibt:
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❌ Angehörige müssen im Trauerfall schwierige Entscheidungen treffen
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❌ Es kann zu Konflikten zwischen Familienmitgliedern kommen („Das hätte er/sie nicht gewollt“)
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❌ Entscheidungen werden getroffen, die Ihren tatsächlichen Wünschen nicht entsprechen
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❌ Das Testament wird oft erst nach der Beisetzung gelesen – zu spät!
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❌ Behörden entscheiden nach gesetzlicher Ordnung, nicht nach Ihren Wünschen
Die Vorteile einer Bestattungsverfügung
✅ Ihre Selbstbestimmung – Sie entscheiden, wie Sie bestattet werden
✅ Schutz für Angehörige – Sie wissen genau, was Sie wollen
✅ Weniger Konflikte – Klare Vorgaben vermeiden Streit
✅ Finanzielle Planung – Sie können die Finanzierung regeln
✅ Psychologische Erleichterung – Sie wissen, dass Ihre Wünsche respektiert werden
✅ Zeitersparnis – Angehörige müssen nicht rätseln oder debattieren
Was gehört in eine Bestattungsverfügung?
Eine vollständige Bestattungsverfügung sollte folgende Punkte enthalten:
1. Persönliche Daten (Identifikation)
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Vollständiger Name
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Geburtsdatum und -ort
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Aktuelle Adresse
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Datum der Erstellung
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Persönliche Unterschrift
Beispiel:
Ich, Hans Müller, geboren am 15.03.1950 in Schwerin,
wohnhaft in Münzstraße 21, 19055 Schwerin,
dokumentiere hiermit meine Wünsche zur Bestattung:
(Schwerin, den 14.11.2025)
Hans Müller
2. Bestattungsart (Die grundlegendste Entscheidung)
Sie müssen sich entscheiden zwischen:
| Bestattungsart | Beschreibung |
|---|---|
| Erdbestattung | Der Sarg wird in einem Grab auf dem Friedhof beigesetzt |
| Feuerbestattung | Der Leichnam wird eingeäschert, die Asche in einer Urne beigesetzt |
| Seebestattung | Die Asche wird in einer wasserlöslichen Urne ins Meer versenkt |
| Waldbestattung | Die Urne wird an den Wurzeln eines Baumes beigesetzt |
| Naturbestattung | Alternative Formen (je nach Region) |
Was Sie schreiben könnten:
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„Ich wünsche mir eine Feuerbestattung und Urnenbeisetzung“
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„Ich wünsche eine Erdbestattung in einem Wahlgrab“
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„Ich wünsche eine Seebestattung in der Ostsee“
3. Grabart und Bestattungsort
Konkretisieren Sie:
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Welcher Friedhof? (z. B. „Friedhof Schwerin-Süd“)
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Welche Art von Grab? (Wahlgrab, Reihengrab, Familiengrab, anonym)
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Gibt es bereits eine Grabstelle? (falls ja, dokumentieren Sie dies)
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Waldbestattung wo? (z. B. „Friedwald Schwerin“)
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Seebestattung wo? (z. B. „Ostsee, nördlich von Rügen“)
Was Sie schreiben könnten:
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„Ich möchte auf dem Friedhof Schwerin in einem Wahlgrab bestattet werden“
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„Ich verfüge bereits über eine Grabstelle auf dem Friedhof Wismar – Parzelle C, Reihe 5“
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„Ich wünsche eine anonyme Urnenbeisetzung“
4. Trauerfeier – Wenn und Wie?
Legen Sie fest:
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Soll es eine Trauerfeier geben? (Ja/Nein)
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Welche Art? (Kirchlich, weltlich, still, öffentlich, privat)
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Geistlicher oder Redner? (Name oder Religion)
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Musik und Lieblingslieder?
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Besondere Rituale oder Wünsche?
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Welche Personen sollen informiert werden?
Was Sie schreiben könnten:
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„Ich wünsche eine weltliche Trauerfeier mit einem freien Redner“
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„Ich wünsche eine christliche Trauerfeier mit dem Pfarrer der Stadtkirche Schwerin“
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„Bei meiner Trauerfeier soll folgende Musik gespielt werden: [Titel]“
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„Ich wünsche eine stille Beisetzung, ohne Trauerfeier und große Ansammlung“
5. Sargwahl und Materialien
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Sargtyp: Holz, Metall, biologisch abbaubar?
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Besonderheiten: Spezielle Gestaltung, Gravur?
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Kleidung: In welcher Kleidung soll der Leichnam aufgebahrt sein?
Was Sie schreiben könnten:
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„Ich wünsche einen schlichten Holzsarg aus Eiche“
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„Ich wünsche bestattet zu werden in meinem besten dunklen Anzug und meiner Lieblingskrawatte“
6. Blumenschmuck und Dekoration
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Welche Blumen? (Rosen, Lilien, Chrysanthemen, etc.)
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Wie viel Blumenschmuck? (Üppig, zurückhaltend, minimal)
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Trauerkranz? (Ja/Nein, welche Floristik)
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Statt Blumen: Spenden statt Blumen?
Was Sie schreiben könnten:
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„Ich wünsche weiße Rosen und Lilien“
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„Statt Blumen möchte ich, dass eine Spende an [Wohltätigkeitsorganisation] erfolgt“
7. Grabgestaltung und Pflege
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Grabstein/Denkmal: Welches Design, Material, Inschrift?
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Pflanzen und Bepflanzung: Einjährige, mehrjährige Pflanzen?
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Grabpflege: Wer kümmert sich um die Pflege? Friedhofsgärtner?
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Budget für Grabbepflanzung: Wie viel Geld pro Jahr?
Was Sie schreiben könnten:
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„Mein Grabstein sollte aus Sandstein sein mit der Inschrift: ‚[Name] – gelebt und geliebt'“
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„Ich wünsche mehrjährige Bepflanzung mit Efeu und Buchsbäumen“
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„Der Friedhofsgärtner [Name] kümmert sich um die Grabpflege“
8. Finanzierung – Wie wird bezahlt?
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Vorsorgevertrag? (Mit welchem Bestatter, Kontonummer?)
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Sterbegeldversicherung? (Versicherungsnummer, Versicherungsgesellschaft)
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Treuhandkonto? (Bankverbindung)
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Sparkonto? (Kontonummer)
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Budget: Wie viel darf die Bestattung kosten?
Was Sie schreiben könnten:
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„Ich habe einen Bestattungsvorsorgevertrag mit dem Bestattungshaus Mehl (Kontonummer: […])“
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„Ich verfüge über eine Sterbegeldversicherung der [Versicherungsgesellschaft], Policennummer […]“
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„Meine Bestattung soll nicht mehr als 5.000 EUR kosten“
9. Vertrauensperson / Totenfürsorgeberechtigung
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Wer soll die Bestattung organisieren? (Name, Adresse, Telefon)
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Vollmacht: Geben Sie dieser Person Vollmacht für alle Entscheidungen?
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Kontaktperson: Wer informiert die Familie?
Was Sie schreiben könnten:
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„Ich beauftrage meine Tochter Anna Müller (Tel: 0123/456789) mit der Organisation meiner Bestattung“
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„Ich bevollmächtige sie, alle notwendigen Entscheidungen zu treffen“
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„Im Falle ihres Ausfalls bevollmächtige ich meinen Sohn Peter Müller“
10. Zu benachrichtigende Personen
Liste von Personen, die nach Ihrem Tod informiert werden sollen:
| Name | Adresse | Telefon | Beziehung |
|---|---|---|---|
| Anna Müller | … | 0123/456789 | Tochter |
| Peter Müller | … | 0123/654321 | Sohn |
| [weitere] | … | … | … |
11. Sonstige Wünsche und spezielle Anliegen
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Persönliche Gegenstände: Sollen persönliche Gegenstände mit ins Grab?
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Gedenkfeiern: Wünschen Sie Sechswochenamt, Jahrgedächtnis?
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Danksagungen: Sollen Danksagungen veröffentlicht werden?
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Spezielle Rituale: Religiöse oder persönliche Bräuche?
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Besonderheiten: Alles, was nicht oben passt
Was Sie schreiben könnten:
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„Mein Lieblingsfoto soll während der Trauerfeier auf dem Altar stehen“
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„Ich wünsche ein Sechswochenamt und ein Jahrgedächtnis“
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„Es sollen keine Danksagungen veröffentlicht werden“
Rechtliche Anforderungen
Damit die Bestattungsverfügung gültig ist:
✅ Schriftlich verfasst – Hand- oder Computerschrift
✅ Mit vollständigem Datum – Tag, Monat, Jahr
✅ Mit vollständiger Unterschrift – Eigenständig von Ihnen unterschrieben
✅ Klar formuliert – Ihre Wünsche müssen verständlich sein
✅ Leicht auffindbar – Nicht versteckt, sondern an sicherem Ort
Was NICHT zwingend erforderlich ist:
❌ Notarielle Beglaubigung (aber sinnvoll bei Zweifeln)
❌ Zeugen (aber hilfreich zur Beglaubigung)
❌ Bestimmte Formulierungen (Ihre Worte sind ausreichend)
❌ Fachliche Ausarbeitung (ein einfaches Formular reicht)
Wichtig: NICHT ins Testament!
Große Warnung: Ihre Bestattungsverfügung sollte NICHT Teil des Testaments sein! Warum?
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Das Testament wird oft erst nach der Beisetzung eröffnet
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Ihre Bestattung hat dann bereits stattgefunden
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Die Bestattungsverfügung muss sofort nach dem Tod auffindbar sein
Besser: Ein separates, leicht zu findendes Dokument.
So erstellen Sie eine Bestattungsverfügung
Option 1: Handschriftlich (Selbst schreiben)
Vorteil: Persönlich, kostenfrei, gültig
Nachteil: Formale Fehler möglich
Schritte:
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Drucken Sie eine Vorlage oder nehmen Papier
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Schreiben Sie von Hand Ihre Wünsche auf
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Datieren und unterschreiben Sie
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Legen Sie es an sicherer Stelle hin
Option 2: Vorlage/Formular ausfüllen
Vorteil: Strukturiert, nichts vergessen, kostenlos
Nachteil: Weniger persönlich
Quellen:
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Aeternitas (www.aeternitas.de)
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Bestattungsverbände
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Bestattungshäuser (wie das unsere!)
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Online-Plattformen
Option 3: Mit Bestattungshaus erstellen
Vorteil: Professionelle Beratung, alle Aspekte berücksichtigt, rechtssicher
Nachteil: Kostenpflichtig
Das Bestattungshaus Mehl: Wir helfen Ihnen gerne, eine umfassende und rechtssichere Bestattungsverfügung zu erstellen.
Option 4: Notariell beglaubigen (Optional, aber empfohlen)
Vorteil: Rechtssicherheit, Beglaubigung der Echtheit, minimiert Streit
Nachteil: Gebühren (ca. 50-200 EUR)
Ratsam bei:
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Großen Vermögen
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Komplizierten Familienverhältnissen
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Befürchtungen von Anfechtungen
Wo und wie lagern Sie Ihre Bestattungsverfügung?
Lagerstellen – was funktioniert:
| Lagerort | Pro | Contra |
|---|---|---|
| Zu Hause (sichtbar) | Leicht auffindbar, schnell erreichbar | Könnte verloren gehen |
| Bei Angehörigen/Vertrauensperson | Sicher, jemand weiß Bescheid | Datenschutz? |
| Beim Bestattungshaus | Professionelle Lagerung, sicher | Abhängig von Bestatter |
| Im Safe | Sicher vor Diebstahl | NICHT! Zu lange unauffindbar |
| Bei einem Notar | Rechtlich sicher, beglaubigt | Kostenpflichtig |
| Online-Dienste | Digital zugänglich, sicher | Datensicherheit? |
Wichtig:
⚠️ NICHT in einen Safe oder eine Bankenschließanfach legen! – Diese werden oft erst lange nach dem Tod geöffnet.
✅ BESSER: An einem Ort, wo Angehörige sie sofort finden können, z. B.:
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Im Wohnzimmer in einer Schublade (deutlich gekennzeichnet)
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Bei einer Vertrauensperson (Sohn, Tochter, Bruder)
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Beim Bestattungshaus (auf Anfrage)
Häufig gestellte Fragen
Wer kann eine Bestattungsverfügung erstellen?
Jeder volljährige Mensch kann eine Bestattungsverfügung erstellen – unabhängig vom Alter oder Gesundheitszustand.
Ab wann ist eine Bestattungsverfügung sinnvoll?
Es gibt kein Mindestalter. Manche Menschen erstellen sie mit 30, andere mit 70. Je früher, desto besser.
Kann ich die Bestattungsverfügung später ändern?
Ja, jederzeit! Schreiben Sie einfach eine neue Version oder eine Ergänzung. Datieren und unterschreiben Sie diese ebenfalls.
Ist eine Bestattungsverfügung rechtsverbindlich?
Ja, wenn sie schriftlich, datiert und unterschrieben ist. Angehörige und Behörden müssen sich daran halten.
Was kostet es, eine Bestattungsverfügung zu erstellen?
Kostenlos, wenn Sie sie selbst schreiben. Ca. 50-200 EUR, wenn Sie einen Notar hinzuziehen.
Können Angehörige meine Bestattungsverfügung ignorieren?
Nein – eine gültige Bestattungsverfügung ist rechtlich bindend. Angehörige müssen sie respektieren.
Was ist, wenn Teile meiner Bestattungsverfügung nicht umsetzbar sind?
Dann versucht man, der Verfügung so nah wie möglich zu folgen. Das Bestattungshaus bespricht mit Angehörigen, welche Alternativen möglich sind.
Kann ich eine Bestattungsverfügung auch als Ehepaar schreiben?
Ja, aber jeder sollte eine eigene schreiben. So ist klar, was jeder/jede sich wünscht.
Das Bestattungshaus Mehl hilft Ihnen
Das Bestattungshaus Mehl unterstützt Sie bei der Erstellung einer Bestattungsverfügung:
✓ Kostenlose Beratung – Wir besprechen Ihre Wünsche
✓ Professionelle Vorlage – Wir stellen eine rechtssichere Vorlage zur Verfügung
✓ Ausgefüllte Verfügung – Wir helfen beim Ausfüllen
✓ Sichere Lagerung – Wir können Ihre Verfügung lagern
✓ Notarielle Beglaubigung – Wir vermitteln zu Notaren
✓ Vorsorgevertrag – Kombination mit Bestattungsvorsorge möglich
Rufen Sie uns an: 0385 / 591 89 27
Wir helfen Ihnen gerne, eine umfassende Willenserklärung zu erstellen, die Ihre Wünsche dokumentiert.
Kontakt
Bestattungshaus Mehl
Münzstraße 21, Schwerin
Telefon: 0385 / 591 89 27
Wir sind rund um die Uhr für Sie erreichbar und helfen Ihnen bei der Vorsorgplanung.